Frage 1: Warum möchten Sie Bürgermeister bleiben, was bewegt Sie zur Kandidatur?
Ich mache seit vielen Jahren mit großer Begeisterung Kommunalpolitik, als Ortsbürgermeister meiner Heimatgemeinde, als Bürgermeister unserer Verbandsgemeinde mit ihren 14 Gemeinden und im Kreistag Südliche Weinstraße. Die Erkenntnis in all den Jahren: Wer sich einmischt und sich aktiv einbringt in unsere Gesellschaft, der kann auch etwas bewegen und verändern. Demokratie lebt vom mitmachen! Wir haben in den vergangenen acht Jahren einiges bewegen können in unserer Verbandsgemeinde und in den Gemeinden. Und dabei bekomme ich immer wieder die Rückmeldung, dass die Bürger großes Vertrauen in meine politische Arbeit als Bürgermeister haben. Ein umsichtiger und unaufgeregter Führungsstil in den politischen Gremien und an der Spitze unserer Verwaltung, Zusammenhalt und ein faires Miteinander über alle Parteigrenzen hinweg, mein offener Umgang mit den Bürgerinnen und Bürger – das ist mir wichtig und das möchte ich, dass dies so bleibt in Landau-Land. Das ist mein Antrieb und Motivation – deshalb kandidiere ich erneut für dieses Amt!
Frage 2: Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Gemeinde mit maximal drei Sätzen…
Wir haben einmal geworben: „Die SÜW – kein Paradies, aber ganz nah dran!“ Das trifft es ziemlich gut – und Landau-Land ist mitten drin. Wir leben in einer wunderbaren Region, die sich in den letzten 40 Jahren großartig entwickelt hat, eine Region mit wirtschaftlicher Stärke und guten Arbeitsplätzen sowie mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität in unseren Gemeinden. Die Verbandsgemeinde Landau-Land ist geprägt von Weinbau und Tourismus und das sorgt für ein ganz besonders Lebensgefühl bei den Menschen, das sie stolz sein lässt auf ihre Heimat.
Frage 3: Wenn ich wieder Bürgermeister bin, werde ich als erstes…?
…nach den durchaus anstrengenden Wochen des Wahlkampfes erst einmal tief Durchatmen und mich zuallererst bei den Wählerinnen und Wählern sowie bei allen Unterstützern und meinem Team bedanken. Erfahrungsgemäß wird die Zeit nach der Kommunalwahl aber auch sehr intensiv, bis alle Gemeinderäte und Gremien neu konstituiert und die neu gewählten Ortsbürgermeister wieder alle im Amt sind. Es wird in einigen Gemeinden einen Wechsel an der Gemeindespitze geben, hier ist es mir wichtig, dass diese von Anfang an gut in unserer Verwaltung und im Kollegenkreis ankommen, um für die Zukunft eine gute Basis der Zusammenarbeit zu haben. Nach den Sommerferien geht’s dann wieder an die politische Arbeit, mit allem was wir uns vorgenommen haben.
Frage 4: Die nächsten drei Projekte sind…?
- Der Neubau eines Feuerwehrstützpunktes in Leinsweiler für den Bereich Ilbesheim, Leinsweiler und Eschbach. Wir folgen damit unsere Feuerwehrkonzept 2025, mit dem wir die Organisation und die technische Ausstattung unserer Feuerwehr für die Zukunft festgelegt haben. Wir stärken damit die Interkommunale Zusammenarbeit, die in Landau-Land seit Jahren vorbildlich gelebt und gepflegt wird – was sich gerade beim jüngsten Großeinsatz in Eschbach wieder gezeigt hat.
- Die Bildung eines Seniorenbeirates zur aktiven Unterstützung unserer Gemeinden bei der Gestaltung der demografische Entwicklung. Die Zahl der älteren Menschen in unseren Gemeinden wird in den nächsten zwanzig Jahren deutlich zunehmen. Deshalb müssen wir in dieser Zeit die Infrastruktur in unseren Gemeinden dieser Entwicklung anpassen: neue Wohnformen, Tagespflegeeinrichtungen, Ausbau der ambulante Pflegeangebote, nachbarschaftliche Hilfsangebote, Nahversorgung, medizinische und hausärztliche Nahversorgung – all das wird notwendig sein, um auch im Alter gut Landau-Land leben zu können.
- Die Umsetzung unseres Klimaschutzkonzeptes als Teil einer ökologischen Handlungsstrategie: Klima- und Umweltschutz sowie der Erhalt der Artenvielfalt, das sind die großen Aufgaben und Herausforderungen zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Deshalb muss die Energiewende mit noch größerem Nachdruck verfolgen werden – global denken und lokal handeln. Ich sage dies auch – und vor allem – in Verantwortung vor unseren Kindern und Enkeln, deren Lebensgrundlagen wir nicht weiter zerstören oder gefährden dürfen. Hier sind wir alle gefordert einen Beitrag zu leisten.
Frage 5: Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Gemeinde finanziell weiter voranbringen?
Die Steuereinnahmen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Wir liegen mit der Verbandsgemeinde Landau-Land mit der Steuerkraft im Mittelfeld innerhalb des Landkreises und stehen damit gut da! Das ist die Grundlage für eine sehr solide Finanzpolitik in Landau-Land: Wir konnten die Verbandsgemeindeumlage in meiner Amtszeit von 38 Prozent auf 33,5 Prozent senken und das trotz hoher Investitionen von zirka 3,3 Mio Euro in unsere drei Grundschulen, in die Feuerwehr, die Turnhalle in Siebeldingen und in die Modernisierung unserer Verwaltung – um nur die größten Punkte zu nennen. Wenn wir den Spielraum haben, dann werden wir die Umlage weiter senken, weil auch unsere Gemeinden investieren und modernisieren müssen – beispielsweise in unsere Kitas. Die Verschuldung der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden konnten wir in den letzten Jahren kontinuierlich zurückfahren auf ein sehr niedriges Niveau im Landesvergleich. Mehr als die Hälfte unserer Ortsgemeinden sind heute schuldenfrei. Ich denke, da sind wir auf einem guten Weg in Landau-Land. Was die Belastung der Gemeinden angeht, macht mir die Kreisumlage deutlich mehr sorgen, dort ist trotz Rekordsteuereinnahmen eine Senkung kein Thema.
Frage 6: Worin liegt Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?
Ich lebe mein Amt, jetzt als Bürgermeister, so wie ich bin: offen und gesellig mit meinen Mitmenschen. Ich bin sehr kontaktfreudig und kann gut zuhören. In meinem Arbeitsstil bin ich zielstrebig, strukturiert, stehe neuen Dinge immer aufgeschlossen gegenüber, wobei ich immer in langen Linien denke, auch das Übermorgen im Blick habe. Im privaten Umfeld bin ich sehr familienbezogen: Familie und gute Freunde sind mein Anker, in manchmal stressigen und auch schwierigen Situationen. Meine Schwäche ist, dass ich manchmal zu ungeduldig bin, wenn ich ein Ziel vor Augen habe, aber der Weg dahin aus meiner Sicht zu lange dauert. Und eine weitere Schwäche ist: Schokolade in vielfacher Form!